Klangwurf

Atelier

Das Klangwurf-Atelier ist ein Ort der Ruhe und Entspannung und bietet Raum für gesanglich-musikalische Begegnungen unterschiedlichster Art. Ohne Noten und spielerisch-kreativ an Töne und den Gesang herangeführt, wird hier gesungen und geklungen. Die Freude am Singen steht im Vordergrund. Das Vertrauen in die eigene Singstimme wird gefördert und das Singen aus dem Moment entfaltet. 

Das Atelier steht aber auch jenen Menschen offen, die in erster Linie an Klangerfahrungen interessiert sind und die wohltuende Wirkung der Klänge suchen, um sich etwas Gutes zu tun. Die Klangliege im Raum bietet sich dafür besonders an.
Nähere Informationen finden Sie unter «Angebot».

Bei Klangwurf sind alle Altersstufen und Geschlechter willkommen. Mein Angebot richtet sich sowohl an einsteigende als auch an geübtere Sing- und Stimm-Interessierte. Auch Kinder finden hier ein Forum, jedoch in einem auf sie zugeschnittenen, separaten Rahmen. 

Für Einzelpersonen und Gruppen.

Meine Arbeit

Die Stimme, unser Ausdrucksorgan und inneres Instrument, begleitet uns treu von Geburt an. Nah und jederzeit verfügbar, tragen wir dieses persönlich gefärbte Instrument in uns. Eigentlich bräuchten wir zum Singen keine Noten. Und doch binden wir uns häufig daran zurück. Umso berührender die Momente, wenn aus uns heraus ein ganz eigenes Lied seinen Weg findet. Dieses Ausdrücken von inneren Tönen und das Vertrauen auf innere Melodien will ich fördern. Der Gesang aus dem Moment ist meine Passion.


Klangwurf richtet sich an Erwachsene, Jugendliche und Kinder, welche:

  • grundsätzlich gerne singen

  • vermehrt singen oder überhaupt die Singstimme entdecken möchten

  • ein Singforum suchen ohne verbindliche Hausaufgaben oder Verpflichtungen

  • an der Stimm-Improvisation interessiert sind

  • nicht singen, weil das Notenlesen eine schwierige Hürde ist

  • körperorientiert an den Gesang und die Musik herangeführt werden möchten

  • sich auf die wohltuende Wirkung der Klänge freuen, um sich etwas Gutes zu tun

  • etwas Unterstützendes suchen in nicht-akuten Prozessen verschiedenster Art


Klangwurf hat zum Ziel:

  • Den Fokus auf das gerichtet zu halten, was uns in Fluss bringt, wohltut und uns belebt. Mein Augenmerk liegt auf dem uns Stärkenden, den Ressourcen und dem Gesunden.

  • Die Singenden an ihre eigenen inneren Töne und Melodien heranzuführen. Sie zu sensibilisieren auf das Wahrnehmen von inneren Impulsen, ob in musikalischer oder sonstiger Hinsicht. Ihr Hinhören zu schärfen, nach innen und gleichzeitig im Aussen.

  • Das Vertrauen der Singenden in sich selber zu stärken. Dass sie einen Ton, ein Muster, einen Rhythmus in sich haben und hören werden. Dass irgendetwas da sein wird und dies genügen wird. Hierbei möchte ich allfälligen Druck wegnehmen, dass ein inneres Lied möglichst “fertig” und komplex sein müsste. Dem ist nicht so. Auch nur ein Fragment, ein einziger Ton, kann reichen als Input. Und mit Tönen der Anderen setzen wir es gemeinsam zusammen, zu einem musikalisch Ganzen.

  • Den Singenden die Kraft und das Berührende der “einfachen” Melodien näher zu bringen und sie zur Schlichtheit zu ermuntern. Denn diese Lieder aus dem Moment, mit dem Herzen gesungen, sind beseelte Lieder. Mit einer tiefgehenden Wirkung, sowohl bei der singenden Person als auch bei den Zuhörenden.

  • Die Singenden die beglückende Erfahrung machen zu lassen, die momentane  Stimmung und inneren Gedanken über den singenden Kanal ausdrücken zu können.

  • Bei den Singenden die Lust am Klang-Malen und Entdecken von Stimm-Facetten zu wecken, das Vertrauen in die eigene musikalische Vielfalt und Spielfreude zu stärken. Denn unser Gesang darf auch verschnörkelt, phantasievoll, prall, schräg und vielstimmig sein!

  • Den Singenden die Wichtigkeit von minimalen gemeinsamen Strukturen zu vermitteln, damit die Improvisation nicht in ein Chaos mündet. Sie über das Hören und über den Körper darauf zu sensibilisieren, beim Singen Bezug zu nehmen auf eine gemeinsame Basis wie beispielsweise gleichen Puls oder gleiche Tonart. Und  ebenso zu vermitteln, dass dies auch ohne theoretische Musikkenntnisse möglich ist.

  • Den Singenden den Zauber der Improvisation wieder näher zu bringen und diese ursprünglich gut beherrschte Fähigkeit wieder hervorzuholen. Denn als Säugling und Kleinkind konnten wir herrlich unverkrampft mit Silben, Tönen und Worten spielen.

  • Gemeinsam singend voneinander zu lernen und uns im musikalischen Austausch an den individuellen Schritten und den wertvollen Begegnungen zu erfreuen.

Mehr zur Improvisation

Der improvisatorische Gesang lebt vom Hinhören und Auffangen von dem, was gerade in der Luft liegt, was im Kollektiv oder bei Einzelnen auftaucht, um das dann musikalisch umzusetzen. Manchmal ist dazu, als “Starthilfe”, eine einfache Instrumentalbegleitung als unterstützender Boden dienlich. Doch sehr oft genügen wir uns einfach “nur” singend. Das ist jeweils eine sehr schöne Erfahrung. Wohin der entstehende Gesang uns führt und wie das “Endprodukt” tönen wird, ist offen. Dieses singende Gestalten aus dem Moment heraus, möglichst ohne Leistungsdruck, hat etwas Wohltuendes und Befreiendes. 

Körper, Geist und Seele werden von dieser Stimmarbeit angesprochen. Denn unweigerlich mit dem Singen verbunden, spielt die Achtsamkeit auf die Atmung, auf Schwingungen und Vibrationen im Körper sowie Verspannungen und Schmerzen eine wichtige Rolle. Ebenso das Hellhörig-Sein auf eigene seelische Komponente wie Gefühle aller Schattierungen, innere Blockaden, Gedanken, Ängste oder Stress. Auch die Bewegung ist Bestandteil meiner Stunden, um in den Körper und in die Entspannung zu kommen, beides wichtige Voraussetzungen für die Stimmentfaltung.

Bei unseren Improvisation-Runden ist die Gruppe wie ein singendes Orchester und jemand die “dirigierende” Person. In der Leitung von Gruppen oder im Einzelsetting ist das mehrheitlich mein Part, aber nicht nur. Ein Tausch dieser Rolle ist willkommen; und das ergibt sich je nach Gruppenzusammensetzung wie von selbst. Es gibt aber auch Singrunden (“Circle” genannt), welche ganz offen starten, ohne anleitende Person, und sich aus den Impulsen der Beteiligten heraus entwickeln. Auch ein bestehendes Lied kann für einen Circle ein guter Boden sein. Und wir singen es dann so, wie es ist, oder weben allmählich eigene Töne hinein. Viele Variationen sind möglich.

Das musikalische Improvisieren schult mit zunehmender Erfahrung das Gespür, wo ein Durchziehen des hinein gegebenen Inputs dienlich ist für den gemeinsamen Gesang und wo ein Loslassen und Sich-Zurückziehen angebrachter wäre. Oder zumindest eine Anpassung des Inputs. Denn oft zeigt es sich, dass für die gerade entstehende Musik weniger mehr wäre. Das sind spannende und sehr lehrreiche Aspekte dieser Musizierform. Und über das eigentliche Singen hinaus ist es auch Lebensschule. 

Zusammen singend kommen wir in Beziehung. Wir nehmen aufeinander Bezug, folgen oder antworten einander. Da entstehen plötzlich unerwartete musikalische Fäden, welche sehr berührend sind. Oder es gibt auch schräge, witzige, erheiternde Momente, wenn der Gesang plötzlich eine andere Kurve nimmt.

Das führt mich zum Humor. Dieser spielt eine wichtige Rolle in der Improvisation und hat eine lockernde, beschwingende und animierende Wirkung. Das Humorvolle und die Fröhlichkeit wirken sich auf unsere Spielfreude, Kreativität und Phantasie aus. Und manchmal blitzt sogar eine Prise “gute Verrücktheit” auf, eine willkommene Zutat. Dieses ständige Wechselspiel der Klang-Dynamik ist einer der Reize des improvisatorischen Gesangs.

Magisch sind die Momente, wenn alle das Ende des Liedes erspüren und gleichzeitig verstummen, ohne dass wir uns abgesprochen haben. Das ist wie ein heiliger Moment. Und ebenso die einsetzende Stille, welche greifbar, spürbar und intensiv in uns nachklingt. Oder wenn sich urplötzlich musikalische Fenster öffnen, die Melodie wechselt und in eine völlig andere Qualität oder Tiefe geht. Das sind musikalische Wunder und ist schwierig zu beschreiben. Solche Momente sind einmalig und nicht reproduzierbar, wie ein einmaliger Wurf. Klangwurf.

Video einer Improvisation - zusammen mit Fabian Müller, Musiktherapeut aus Bern.

“Open your Eyes” als unser Motto war abgesprochen, alles andere ist im Moment entstanden.